Wasserstoff gilt als zentrales Element der klimafreundlichen Zukunft

OGA vom 28. Oktober 2023 TITELSEITE ORANIENBURG

Neues Gas in alten Rohren

Umwelt

Wasserstoff gilt als zentrales Element der klimafreundlichen Zukunft. Der Hafen Rotterdam beginnt damit.

Von dpa

Rotterdam.

Der niederländische König Willem-Alexander hat im Hafen von Rotterdam offiziell das Startzeichen geben für den Bau eines internationalen Wasserstoffnetzwerkes. Energie- und Klimaminister Robt Jetten sprach von einem wichtigen Schritt zu einem klimafreundlichen Energiesystem. Das Netzwerk soll die großen Industriezentren des Landes miteinander verbinden, und ab 2030 an Netzwerke in Deutschland und Belgien gekoppelt werden und dort Industriezentren mit grünem Wasserstoff versorgen. Außerdem sollen Importterminals der Seehäfen, Wasserstoffproduktionsanlagen und großangelegte Speicher angeschlossen werden. Mit dieser Infrastruktur will Rotterdam, der größte Hafen Europas, zum internationalen Knotenpunkt für Wasserstoff werden. „Wir sehen uns klar als Spitzenreiter und arbeiten mit anderen europäischen Häfen zusammen“, sagte der kaufmännische Direktor beim Hafenbetrieb, Matthijs van Doorn. Wasserstoff soll beim Übergang zur klimafreundlichen Energieversorgung entscheidend sein. Dabei geht es um grünen Wasserstoff, der mit Strom aus Wind oder Sonne produziert wird, wobei kein CO2 freigesetzt wird. Er lässt sich gut transportieren und lagern. Vor allem soll Wasserstoff in der Industrie und dem Transportsektor fossile Brennstoffe ersetzen. Durch die Umstellung könnten die Niederlande den jährlichen CO2-Ausstoß um 25 Prozent reduzieren. Doch zurzeit reicht die Produktionskapazität bei weitem nicht aus. Ein großer Teil des Wasserstoffs muss importiert werden. Deutschland will bis 2030 die Produktionskapazität durch das Elektrolyseverfahren auf mindestens 10 Gigawatt aufbauen. Selbst dann müssen nach Schätzungen der Bundesregierung noch 50 bis 70 Prozent importiert werden. Die Niederlande schätzen ihren Import-Bedarf sogar auf 80 bis 90 Prozent. Zum großen Teil soll Wasserstoff per Schiff im Rotterdamer Hafen ankommen und über das Netzwerk weiter transportiert werden. 

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