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Treffpunkt Dorfladen

Im OGA vom 09.06.2022 habe ich gerade einen interessanten Artikel zum o.g. Thema gelesen.

Auch Sommerfeld wollte vor noch nicht langer Zeit einen Dorfladen… leider nicht alle Sommerfelder. Vor allem die hier ansässigen Unternehmer hatte große Vorurteile und brachten dieses Vorhaben zum Scheitern – bevor es begann.

Mit diesem Artikel möchte ich an diese Zeit erinnern:

Leben auf dem Land

Eine Studie hat ermittelt, wie die kleinen Geschäfte eine Zukunft haben. Selber mitanpacken, ist eine Erkenntnis. Beispiele liefern dafür auch Dörfer wie Trebnitz und Wallmow in Brandenburg.

Von Joachim Göres

Dank Ramona Fester müssen Einwohner von Wallmow (Uckermark) zum Einkaufen nicht weit fahren. Ihr Dorfladen wird in dem Dok-Film „Alles, was man braucht“ von Antje Hubert vorgestellt.

Die Zahl der Lebensmittelgeschäfte mit weniger als 400 Quadratmeter Verkaufsfläche, die in ländlichen Gegenden verbreitet waren, ist von 1990 (mehr als 66.000 Läden) bis heute (unter 8500) in Deutschland drastisch zurückgegangen. Doch nicht überall wollen die Einwohner akzeptieren, dass sie sich vor Ort nicht mehr mit Waren des täglichen Bedarfs versorgen können. Sie gründen Genossenschaften und kaufen Anteile oder beteiligen sich als stille Teilhaber an Investitionen für die Eröffnung neuer Läden. Ein besonderes Modell stellt der Dorfladen in Trebnitz (Märkisch-Oderland) dar. Nachdem es jahrelang keinen Nahversorger im knapp 400 Einwohner zählenden Ortsteil von Müncheberg gegeben hatte, hat der Verein Schloss Trebnitz Bildungs- und Begegnungszentrum 2015 einen Dorfladen mit angeschlossenem Café gegründet.

Zu empfehlen sind mindestens 150 Quadratmeter.

„Bei uns gibt es alles, was man braucht: Kaffee, Wurst, Käse, Eis, Joghurt, Gemüse, Obst und vieles mehr“, sagt Ladenchefin Nadine Knabe und fügt hinzu: „Hier kaufen alle Altersgruppen ein, auch die großen Einkäufe werden bei uns gemacht.“ Bis vor Kurzem waren ehrenamtliche Vereinsmitglieder zum Beispiel mit dem Einräumen von neuer Ware in die Regale beschäftigt, inzwischen wird der Laden nur von bezahlten Kräften betrieben. „Wir wollen schon Gewinn machen, aber es gibt keine konkreten Vorgaben durch den Verein“, sagt Knabe. Montags bis freitags ist der Laden sieben Stunden geöffnet, am Sonnabend drei Stunden. Er profitiert davon, dass auch Gäste der Bildungsstätte gern einkaufen und nicht mehr den Weg ins sechs Kilometer entfernte Müncheberg zurücklegen müssen. Und er ist beliebt bei Senioren, die sich nach dem Einkauf im Café treffen.

Wie sind die Erfolgschancen der kleinen Dorfläden? Dieser Frage ging der Geograf Winfried Eberhardt vom Braunschweiger Thünen-Institut für Ländliche Räume in der Studie „Dynamik der Nahversorgung“ nach. Das Ergebnis: Sie funktionieren vor allem in Ortschaften ab 1500 Einwohnern bei einer Fläche von
150 Quadratmeter Minimum. Engagierte Betreiber wie auch Ehrenamtliche seien wichtig. „Haushalte, die Anteile gezeichnet haben, nutzen den Laden verstärkt“, sagt Eberhardt. Imbiss- und Cateringangebote erhöhen die Attraktivität als Dorftreffpunkt und können den Ertrag durch weniger Ausschuss verbessern. Von Bedeutung seien zudem viele regionale Produkte sowie gute Bezugsbedingungen beim Großhandel – meist kaufen kleine Läden wegen der geringeren Menge ihre Waren deutlich teurer ein als größere Einzelhändler und müssen deshalb vom Kunden höhere Preise verlangen. Knabe will das nicht unterschreiben: „Unser Preisniveau ist ganz normal.“

Wichtig für den Erfolg sind zudem Förderprogramme. Das Land Brandenburg unterstützt im Rahmen des Regionalentwicklungsprogramms „Leader“ Einrichtungen zur Nahversorgung des täglichen Bedarfs, die maximal
400 Quadratmeter groß sein dürfen, einmalig mit bis zu 45 Prozent der Ausgaben. Im 950 Einwohner zählenden Dreetz (Ostprignitz-Ruppin) hat man jahrelang auf dieser Grundlage einen Dorfladen geplant – bis sich herausstellte, dass bestimmte Kosten nicht förderfähig sind und die Gemeinde von der Gesamtsumme in Höhe von 1,2 Millionen Euro rund 830.000 Euro selber aufbringen muss. Vor Kurzem wurden die Pläne für den Dreetzer Dorfladen gestoppt, da der Eigenanteil über den finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde liegt.

Andere Regionen und Länder sind aktiver bei der Sicherung der Grundversorgung. Das österreichische Bundesland Voralberg übernimmt für solche Läden nicht nur Teile der Investitionskosten, sondern zahlt auch einen jährlichen Betriebskostenzuschuss. 2020 bekamen 48 Läden im Schnitt 18.300 Euro. Mit dieser Subvention soll die Versorgung in entlegenen Gemeinden und letztlich die Zukunft der Dörfer gesichert werden.

Die „Vereinigung von Bürger- und Dorfläden in Deutschland“ (dorfladen-netzwerk.com) ist mit mehr als 180 Mitgliedern der größte einschlägige Interessensverband. Er vergibt den Titel „5 Sterne Dorfläden“, wenn folgende Kriterien erfüllt sind: mindestens eine schwarze Null im Geschäftsabschluss und Bezahlung über Mindestlohn, viele regionale Lieferanten, Fortbildung für die Mitarbeiter, aktives Marketing mit Kundenbefragungen, Netzwerkarbeit. Unter den ausgezeichneten Läden finden sich Genossenschaften, haftungsbeschränkte Unternehmer-Gesellschaften (an der sich Bürger als stille Teilhaber beteiligen können) und Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH).

Für Winfried Eberhardt vom Thünen-Institut ist die Zahl von 3000 Einwohnern die magische Grenze: „Die großen Ketten drängen in jede Lücke, ab 3000 Einwohnern ist für sie ein Ort interessant. Unterhalb dieser Einwohnerzahl läuft ohne Dorfläden wenig, wenn es um die Versorgung mit Lebensmitteln geht.“ Die werden nicht selten von Einzelpersonen betrieben, denen die Bevölkerung am Herzen liegt.

In Wallmow (Landkreis Uckermark) hat Ramona Fester 1990 den Konsum übernommen, in dem sie schon zu DDR-Zeiten als Verkaufsstellenleiterin arbeitete. Der hat täglich zwei bis drei Stunden geöffnet und ist besonders bei Kindern von der Schule nebenan als auch bei Senioren beliebt, die nach dem Einkauf die Sitzgelegenheiten vor dem kleinen Dorfladen gern zu einem Plausch nutzen – dem einzigen Treffpunkt im 300-Einwohner-Ort. „Nach der Wende haben die großen Handelsketten in Prenzlau ihre Supermärkte eröffnet. Da ging bei mir das Geschäft gleich zurück“, erzählt Fester in dem Film „Alles, was man braucht“. Filmemacherin Antje Hubert stellt darin kleine Dorfläden aus dem Osten und Norden vor, die es mit Waren des täglichen Bedarfs vom Apfelsaft bis zur Zahnbürste, mit regionalen Produkten und häufig finanzieller Unterstützung von Bürgern geschafft haben, sich gegen Aldi, Lidl, Edeka, Netto und Co. zu behaupten. Ein Ladenbetreiber aus Schleswig-Holstein bringt das im Film so auf den Punkt: „Aber wir sind ja kein Konsumtempel, und das ist das Schöne daran.“

Film über Dorfläden

★ Der Film „Alles, was man braucht“ wird im Obenkino Cottbus am 9. und 13. Juni um 19.30 Uhr sowie am 12. Juni (17 Uhr) und am 15. Juni (17.30 Uhr) gezeigt.

Aus für das Dorfladen-Projekt in Sommerfeld

Im OGA vom 07.06.2019 ist hierzu folgendes zulesen:

Kremmen/Oberkrämer

Aus für das Dorfladen-Projekt

Landleben

In drei Wochen kamen mehr als 40 000 Euro zusammen. Den Sommerfelder Initiatoren ist das aber zu wenig.

Sommerfeld. Das Sommerfelder Dorfladen-Projekt wurde eingestellt. Der Rückhalt in der Bevölkerung sei nicht vorhanden, sagt Daniel Wedewardt, einer der Initiatoren. In drei Wochen konnten zwar 160 Absichtserklärungen gesammelt werden, die eine Projektbeteiligung in Höhe von 43 650 Euro versprachen. „Damit sind wir aber weit von unserem Ziel entfernt“, so Wedewardt.

Als Startkapital waren 75 000 Euro vorgesehen, die erst abgerufen würden, sollte der gemeinschaftlich betriebene Dorfladen in ein paar Jahren im Zuge eines neuen Gemeindezentrums realisiert werden. „Sommerfeld hat 1 350 Einwohner, da hätten es mehr Unterstützer sein können“, so Wedewardt. Es habe auch fünfstellige Geldbeträge gegeben. „Aber das waren Ausnahmen.“ Günter Pahs sagt, es seien absichtlich keine größeren Unternehmer angeschrieben worden. „Wir wollten sehen, wie sehr die Bürger einen Dorfladen wollen.“

Zu wenig Rückhalt

Ziel sei es gewesen, zu überprüfen, ob die Sommerfelder hinter dem Projekt stehen. Antwort von Daniel Wedewardt: „Nicht in dem notwendigen Maße.“ 90 Prozent der 106 Absichtserklärungen kommen aus Sommerfeld, der Rest verteilt sich. Sogar Menschen in Flatow und Groß-Ziethen hätten mit ihrer Unterschrift Bereitschaft erklärt, sich finanziell zu beteiligen. Nur die Sommerfelder – die seien offenbar nicht bereit. Von den 90 Prozent aus Sommerfeld kämen 60 Prozent der Unterschriften aus dem Wohnpark, also von Zuzüglern. Die Alteingesessenen hätten eher wenig Interesse bekundet, so Rudi Kretschmann.

Woran liegt das? Daniel Wedewardt habe oft vernommen, dass Sommerfelder der Meinung seien, die funktionierende soziale Infrastruktur mache einen Dorfladen überflüssig. „Viele waren deshalb von Vornherein pessimistisch“, so Rudi Kretschmann. Oder lag es am hohen Einzelbetrag? Ein Unterzeichner sollte mindestens 200 Euro in Aussicht stellen. Nicht wenig Geld für viele. „Die Summe wird von Experten mit Erfahrungswerten empfohlen“, so Daniel Wedewardt. „Nur so konnten wir die Identifikation mit dem Projekt prüfen.“ Zumal das Geld nicht bar vorliegen musste. „Es hätte angespart werden können in den nächsten Jahren.“

Info-Abend als Indikator

Ein erster Indikator, dass das Projekt scheitern könnte, sei ein Info-Abend vor wenigen Wochen gewesen. 250 Menschen hätten kommen können. Am Ende waren es 80. „Wir müssen uns eingestehen: Die Bevölkerung möchte keinen Dorfladen“, resümiert Daniel Wedewardt. Das Projekt wird eingestellt, am Sommerfelder Dorfladen arbeiten Daniel und Lea Wedewardt, Rudi Kretschmann, Günter Pahs und Petra Schmid erst einmal nicht weiter.

Einige Sommerfelder dürften das bedauern. Gaby Rüger gehört zu ihnen. „Ich bin beeindruckt, wie professionell die Gruppe das ganze Projekt aufgezogen hat und wie klar jeder Schritt kommuniziert wurde“, sagt sie. „Viele Sommerfelder reden von Zeiten, als es noch einen Konsum und einen Bäcker gab. Ich dachte wirklich, der Dorfladen trifft genau den Nerv der Menschen.“⇥win

Foto

Steckten viel Energie in das Sommerfelder Projekt: Daniel Wedewardt, Rudi Kretschmann, Petra Schmid und Günter Pahs (von links) sind der Kern der Initiative.⇥Foto: Marco Winkler

Quelle: Publikation Märkische Onlinezeitung Regionalausgabe Oranienburger Generalanzeiger – Oranienburg Ausgabe Nr.131 Datum Freitag, den 07. Juni 2019 Seite Nr.7 Deep-Link-Referenznummer 44059854

Sommerfelder wollen wieder im Dorf einkaufen

Unter diesem Motto steht nicht nur der Wunsch einzelner Bewohner Sommerfelds, nein, eine große Anzahl an Einwohner kamen zu der Vorstellungsveranstaltung des Dorfladenprojektes am 10.05.02019, um 19.00 Uhr in den Kultursaal der Sana-Kliniken Sommerfeld. Nahezu alle Anwesenden erklärten, warum es wichtig für die Entwicklung des Dorfes, aber auch für die immer älter werdenden Einwohner Sommerfelds ist, eine Einkaufsmöglichkeit für die Waren des täglichen Bedarfs im Ort zu haben, die gleichzeitig auch ein Treffpunkt der Menschen sein wird, ein Ort des Austausches, der sozialen Nähe. Genau dieses fehlt im Ort.

Auch die Presse berichtete mehrfach über dieses Dorfladenprojekt.

Am 14.05. 2019:

Titelseite

Finanzspritze für Dorfladen

Einkauf Sommerfelder sollen Projektstart möglichen machen.


Sommerfeld. Ganze 890 unterzeichnete Absichtserklärungen: So viele will die Arbeitsgruppe „Dorfladen Sommerfeld“ bis zum 3. Juni zusammenbekommen. Ihr Inhalt: finanzielle Unterstützung für einen Dorfladen. Die Summe ist hoch. Auf dem Papier sollen es 75 000 Euro sein. Daniel Wedewardt von der Arbeitsgruppe will so den Rückhalt für das ambitionierte Projekt in der Bevölkerung prüfen. 2006 schloss im Dorf die letzte Einkaufsmöglichkeit. Seitdem wird versucht, wieder einen Laden mit Waren des täglichen Bedarfs zu eröffnen.⇥win


Kremmen Seite 6

Quelle: Publikation Märkische Onlinezeitung Regionalausgabe Oranienburger Generalanzeiger – Oranienburg Ausgabe Nr.111 Datum Dienstag, den 14. Mai 2019 Seite Nr.1 Deep-Link-Referenznummer 43014057

Auf Seite 6 ist dann weiter zu lesen:

Marco Winkler / 13.05.2019, 18:00 Uhr Sommerfeld (MOZ)

Einfach mal schnell Brötchen kaufen, Mehl und Butter für den Kuchen besorgen, rasch die Lust auf Obst oder wahlweise Schokolade befriedigen: Das geht in Sommerfeld seit einigen Jahren nicht mehr. 2006 machte die letzte Einkaufsmöglichkeit dicht. Ein angestrebtes Multifunktionsladen-Projekt wurde nach ambitionierten Vorbereitungen vor einiger Zeit auf Eis gelegt. Doch eine Gruppe Engagierter kämpft weiter für einen Dorfladen in Sommerfeld.

Das Interesse ist vorhanden. Zu einer Informationsveranstaltung der Arbeitsgruppe kamen kürzlich 80 Interessierte. „Wir wollen Vorurteile abbauen“, sagt Mitglied Daniel Wedewardt. An seiner Seite hat er Volker Hahn. Er habe in den vergangenen Jahren etwa 70.solcher gemeinschaftlich betriebenen Läden auf die Beine gestellt. Motto: Bürger für Bürger. Die Gruppe „Dorfladen Sommerfeld“ will in die Vollen gehen. „Es ist nun endlich an der Zeit, den echten Willen der Bürger zu hinterfragen“, sagt Daniel Wedewardt. Dafür gibt es ein Ultimatum.

Bis zum 3. Juni will er die Absichtserklärungen der Einwohner sammeln. Das Ziel: eine finanzielle Beteiligung am Projekt. 75 000 Euro sollen zusammenkommen, davon jeweils 30 000 Euro für die Ladenausstattung und die erste Warenlieferung. Die restlichen 15 000 Euro sollen als Rücklage für Löhne und Sozialabgaben dienen. Wenn genügend Absichtserklärungen eingehen, so Wedewardt, könne von einem großen Rückhalt aus der Bevölkerung ausgegangen werden. Wichtig seien möglichst viele Mindestbeträge, „da das ein großes Bürgerinteresse ausdrücken würde.“

Heißt: Pro Einwohner sollten 200 Euro oder mehr eingehen. Erst dann sei eine Identifikation mit dem Projekt gegeben. Eingelöst wird die Absichtserklärung, die unter dorfladen-sommerfeld@googlegroups.com angefordert werden kann, aber erst vor Fertigstellung des Objektes. Hier setzt die Arbeitsgruppe darauf, dass das bisher nur als Wunsch im Raum stehende neue Gemeindezentrum für Sommerfeld auch umgesetzt wird. 2021 könnte es nach aktuellem Stand soweit sein.

Dort könnte der Dorfladen integriert werden. Die Idee unterstützte auch Ortsvorsteher Jürgen Kurth (UWG/LGU). Eigentümer wäre dann die Stadt Kremmen. Die zu gründete Unternehmergesellschaft für das Ladenvorhaben könnte der Pächter der Immobilie sein. Hier muss die Arbeitsgruppe Überzeugungsarbeit in der Stadtverordnetenversammlung leisten. Wedewardt bezeichnet das als eine der größten Herausforderungen. Er geht davon aus, dass die Förderung für den Bau bei 90 Prozent liegen könnte.

Das Projekt bleibt äußerst ambitioniert. Sommerfeld hat knapp 1 400 Einwohner. Hinzu kommen rund 850 Beetzer und knapp 690 Bewohner von Hohenbruch. Daniel Wedewardt hat durchgerechnet: Um den Betrieb eines solchen Multifunktionsgeschäfts mit Waren für den täglichen Bedarf rentabel zu halten, müssten dort jede Woche 890 Menschen für zehn Euro einkaufen gehen. „Das ist realisierbar.“ Schon Heinz Frey, ein weiterer Initiator von Dorfläden, ging von einem Umsatz pro Jahr von 43 000 Euro aus. Damit wäre ein Gewinn von 30 000 Euro möglich, so Frey.

Wenn. Ein Wort, das in Sommerfeld entscheidend ist. Wenn die beabsichtigten 75 000 Euro per Erklärung nicht zusammenkommen, wird das Dorfladenprojekt wohl endgültig ad acta gelegt – trotz guter Absichten.

Post, Arzt und Apothekeauf der Wunschliste

244 Einwohner nahmen an einer Befragung 2017 teil. Die Jugend beteiligte sich kaum an der Umfrage. 84 Prozent beurteilen ihre derzeitige Einkaufsmöglichkeit als schlecht.

Neben einem Lebensmittelladen wünschten sich die Sommerfelder in erster Linie einen Postschalter (83 Prozent), eine Arztpraxis (76) und eine Apotheke (71) für ihren Ort.⇥win

Am 29.05.2019 schreibt der OGA:

Kremmen/Oberkrämer

Endspurt für das Dorfladenprojekt

Startkapital 75 000 Euro sollen bis Montag zusammenkommen. Wird das Ziel nicht erreicht, bedeutet dies das Aus für das ambitionierte Vorhaben in Sommerfeld. Von Marco Winkler


Knapp eine Woche dauert sie noch, die Frist für das Dorfladenprojekt in Sommerfeld. Es steht einiges auf dem Spiel. Die dahinter stehende Gruppe „Dorfladen Sommerfeld“ würde sagen, die künftige Lebensqualität der Ortsteile Sommerfeld, Hohenbruch und Beetz hänge davon ab. Sollten bis Montag, 3. Juni, keine 75 000 Euro zusammenkommen, wird das Vorhaben wohl ad acta gelegt.


Das Geld muss dabei nicht in Scheinform oder per Überweisung auf ein Konto fließen, sondern per Absichtserklärung zugesprochen werden. Daniel Wedewardt von der Gruppe und seine Mitstreiter wollen damit prüfen, wie groß der Rückhalt der Bevölkerung ist. „Es ist nun endlich an der Zeit, den echten Willen der Bürger zu hinterfragen“, sagt Daniel Wedewardt. Die Gruppe Engagierter kämpft seit Monaten dafür, dass ihr Ort einen kleinen Laden bekommt, der die Einwohner mit Waren des täglichen Bedarfs versorgen kann.


Mitten im Ort steh eine Art „Dorfladen-Meter“, der den aktuellen Stand verrät. Am Montag zeigte er knapp 30 000 Euro an. Viel Geld. Vor allem für drei kleine Dörfer. Kehrseite: Es ist nicht einmal die Hälfte des verlangten Betrages.


In der Facebook-Gruppe „Dorfladen in Sommerfeld“ mobilisiert die Gruppe deshalb, postet immer wieder einen aktuellen Stand. Die Hoffnungen auf den letzten Metern vor dem Ziel dürften jetzt aber vor allem auf einem großzügigen Finanzier ruhen, der noch einmal eine schlagkräftige Summe beisteuert.


Die 75 000 Euro sollen später – wann sie abgerufen werden, ist noch unklar – als Startkapital für das Projekt dienen. Jeweils 30 000 Euro sollen in die Ladenausstattung und die erste Warenlieferung fließen. Als Rücklage für Löhne und Sozialausgaben sind die restlichen 15 000 Euro gedacht. Erwartet werden dabei mindestens 200 Euro pro Absichtserklärung. Erst dann sei eine Identifikation mit dem Projekt gegeben, so Wedewardt.


Wer eine Absichtserklärung ausfüllen und unterschreiben möchte, wendet sich per E-Mail an Daniel Wedewardt unter dorfladen-sommerfeld@googlegroups.com

Der Dorfladen-Meter (hier ohne aktuellen Stand)⇥Foto: privat

Quelle: Publikation Märkische Onlinezeitung Regionalausgabe Oranienburger Generalanzeiger – Oranienburg Ausgabe Nr.124 Datum Mittwoch, den 29. Mai 2019 Seite Nr.7 Deep-Link-Referenznummer 43699645

Am 28.05.2019 ist im OGA zu lesen:

Landleben
Für das Dorfladenprojekt fehlt noch eine Menge Geld

Der Dorfladen-Meter (hier ohne aktuellen Stand)
Der Dorfladen-Meter (hier ohne aktuellen Stand) © Foto: privat

Teilen Twittern Marco Winkler / 28.05.2019, 17:01 Uhr Sommerfeld (MOZ) Knapp eine Woche dauert sie noch, die Frist für das Dorfladenprojekt in Sommerfeld. Es steht einiges auf dem Spiel. Die dahinter stehende Gruppe „Dorfladen Sommerfeld“ würde sagen, die künftige Lebensqualität der Ortsteile Sommerfeld, Hohenbruch und Beetz hänge davon ab. Sollten bis Montag, 3. Juni, keine 75 000 Euro zusammenkommen, wird das Vorhaben wohl ad acta gelegt.

Das Geld muss dabei nicht in Scheinform oder per Überweisung auf ein Konto fließen, sondern per Absichtserklärung zugesprochen werden. Daniel Wedewardt von der Gruppe und seine Mitstreiter wollen damit prüfen, wie groß der Rückhalt der Bevölkerung ist. „Es ist nun endlich an der Zeit, den echten Willen der Bürger zu hinterfragen“, sagt Daniel Wedewardt. Die Gruppe Engagierter kämpft seit Monaten dafür, dass ihr Ort einen kleinen Laden bekommt, der die Einwohner mit Waren des täglichen Bedarfs versorgen kann.

Mitten im Ort steh eine Art „Dorfladen-Meter“, der den aktuellen Stand verrät. Am Montag zeigte er knapp 30 000 Euro an. Viel Geld. Vor allem für drei kleine Dörfer. Kehrseite: Es ist nicht einmal die Hälfte des verlangten Betrages.

In der Facebook-Gruppe „Dorfladen in Sommerfeld“ mobilisiert die Gruppe deshalb, postet immer wieder einen aktuellen Stand. Die Hoffnungen auf den letzten Metern vor dem Ziel dürften jetzt aber vor allem auf einem großzügigen Finanzier ruhen, der noch einmal eine schlagkräftige Summe beisteuert.

Die 75 000 Euro sollen später – wann sie abgerufen werden, ist noch unklar – als Startkapital für das Projekt dienen. Jeweils 30 000 Euro sollen in die Ladenausstattung und die erste Warenlieferung fließen. Als Rücklage für Löhne und Sozialausgaben sind die restlichen 15 000 Euro gedacht. Erwartet werden dabei mindestens 200 Euro pro Absichtserklärung. Erst dann sei eine Identifikation mit dem Projekt gegeben, so Wedewardt.

Wer eine Absichtserklärung ausfüllen und unterschreiben möchte, wendet sich per E-Mail an Daniel Wedewardt unter dorfladen-sommerfeld@googlegroups.com

Jede Woche fürzehn Euro einkaufen

Sommerfeld hat knapp 1 400 Einwohner. Hinzu kommen 850 Beetzer und 690 Bewohner von Hohenbruch. Um den Betrieb eines Multifunktionsgeschäfts mit Waren für den täglichen Bedarf rentabel zu halten, müssten dort jede Woche 890 Menschen für zehn Euro einkaufen gehen.⇥win

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Und genau das ist das Problem; es reden zu viele über gute Absichten, aber setzen diese nicht um. Es werden bis MORGEN Abend (!) 75.000 € Startkapital benötigt. Um diese Summe aufzubringen, müssten 375 Sommerfelder bereit sein, je 200 € für das Dorfladenprojekt zu investieren. Wenn ich mir die Wahlstatistik vom letzten Wochenende anschaue, dürfte das. gemessen an der Einwohnerzahl eigentlich ein „Klacks“ sein. Ich habe gerade für meine Familie eine Absichtserklärung zur Beteiligung über 500,- € abgegeben.

Schaut man sich nun den Stand vom 30.05.2019 an

ist noch viel Luft nach oben. Selbst wenn wir nun aktuell mit dem Dorfladenprojekt die 50.000 €-Marke geknackt haben, reicht dies bei Weitem nicht aus, das Projekt fortzuführen.

Ich kann nur hoffen, dass viele Sommerfelder so denken wie ich… lieber spät als nie… und bis morgen Abend tatsächlich die restliche Investitionssumme – als Absichtserklärung (!) aufbringen.

Wie sagten schon die Musketiere: einer für alle, alle für einen!

Gemäß diesem Motto und der vielen „schlauen“ Sprüche liegt es in der Hand der Sommerfelder, autark für die Versorgung mit Lebensmittel zu sorgen und einen sozialen Treffpunkt zu schaffen oder weiterhin von dem „Gutwill“ der großen Supermarktketten abhängig zu sein.

Hier noch einmal die wichtigsten Informationen zum Dorfladenprojekt zusammengefasst.

Der Infobrief incl. Absichtserklärung

Vielleicht noch so viel zu den Fakten:

Es gibt für das Dorfladenprojelt professinelle Unterstützung von Volker Hahn. Herr Hahn hat bereits mehrere dieser Projekte erfolgreich durchgeführt.98 % der insgesamt 60 (!) gegründeten Läden haben die ersten 3 Jahre (existentiell) überlebt.

Weil die Bürger daran geglaubt haben und das Projekt tatkräftig unterstützt haben. Ich glaube auch an die Sommerfelder, sonst hätte ich nicht zur Kommunalwahl am 26.05.2019 kandidiert.

Enttäuscht mich und euch nicht; bis morgen Abend ist noch Zeit, das Projekt weiterzuführen!

Häufige Fragen und Antworten

Neue Projekte für Oberhavel gesucht – Leader-Region

Die LEADER-Region Obere Havel

Der OGA vom 16.04.2019 berichtet wie folgt:

Neue Projekte für Oberhavel gesucht

Förderung 1,5 Millionen Euro gibt es für den ländlichen Raum. Bewerbungen sind noch vier Wochen möglich.


Oberhavel. 1,5 Millionen Euro stehen in der zehnten Auswahlrunde der Leader-Region Obere Havel zur Verfügung, für die sich bis 17. Mai Oberhaveler, Unternehmen, Vereine und Kommunen im ländlichen Raum bewerben können. Finanzielle Unterstützung gibt es für private oder kommunale Vorhaben wie zum Beispiel für Investitionen in Beherbergungen, Gastronomie, Handwerk und Gewerbe und Kultureinrichtungen. Auch Projekte, die den Ausbau von Spielplätzen und Sportanlagen sowie die Kapazitätserweiterung, Qualitätsverbesserung bei der Kinderbetreuung und dem Dorfgemeinschaftsleben zum Inhalt haben, sind förderfähig.


Zur Leader-Region Obere Havel gehören das Amt Gransee und Gemeinden, die Städte und Gemeinden Fürstenberg, Zehdenick, Löwenberger Land, Liebenwalde, Kremmen, Oberkrämer und Mühlenbecker Land sowie von der Stadt Oranienburg die Ortsteile Schmachtenhagen, Zehlendorf und Wensickendorf.⇥bu


Bewerbungen unter: www.ile-oberhavel.de

Fordert zur Teilnahme auf: Jörn Lehmann⇥Foto: Volkmar Ernst


Quelle: Publikation Märkische Onlinezeitung Regionalausgabe Oranienburger Generalanzeiger – Oranienburg Ausgabe Nr.90 Datum Dienstag, den 16. April 2019 Seite Nr.2 Deep-Link-Referenznummer 41946446

Auf der Website „ile-Oberhavel.de“ ist zu lesen, dass

„Noch bis 17.05.2019 läuft die Frist für Bewerbung von Bürger, Unternehmen, Vereine und Kommunen mit ihren Projekten bei der LAG. Für diesen Projektaufruf stehen in der Region 1,5 Mio. € zur Verfügung. Es sind noch weitere Aufrufe geplant, momentan stehen dafür öffentliche Mittel in Höhe von ca. 0,5 Mio. € bis Ende 2020 bereit. Finanzielle Unterstützung von privaten oder kommunalen Vorhaben sind z.B. bei Investitionen in Gastronomie, Beherbergungen, Handwerk und Gewerbe, Kultureinrichtungen, Dienstleistungsangeboten oder Angeboten für die Dorfgemeinschaft und in die Infrastruktur möglich.“

Ob das nicht auch eine Möglichkeit wäre, das Projekt „Dorfladen in Sommerfeld“ damit voranzubringen?