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Die Grüne Woche in Berlin hat begonnen

Für die einen ist es die größte Messe für Ernährung und Landwirtschaft, für die anderen die größte „Freßmeile Europas“.

Hierzu hat sich natürlich auch der OGA geäußert:

Region im Blick

Alles Geschmackssache

Ernährungsmesse Die Oberhavel-Aussteller präsentieren sich auf der Grünen Woche in Berlin in einer vollkommen neu gestalteten Halle. Einige von ihnen fremdeln noch mit dem neuen Design. Von Conradin Walenciak


Komplett überzeugt ist Karl-Dietmar Plentz vom Konzept in der neu gestalteten Brandenburghalle noch nicht. Die Verkaufsstände sind neu angeordnet, optisch in rot, braun und grau gehalten. Die Gänge sind breiter angelegt, die Besucher haben dadurch mehr Platz.
„Die Veränderung ist für mich noch gewöhnungsbedürftig“, sagt der Chef der Bäckerei Plentz. Moderner und großzügiger soll die Halle wirken, was auch durchaus der Fall ist. Das sieht auch Plentz so. „Aber da unser Messeauftritt eher auf das Traditionelle setzt, müssen wir uns nun etwas umstellen.“ Berlins Regierender Bürgermeister findet den Stand der Bäckerei trotzdem. Ein kurzer Abstecher, ein schnelles Foto, dann muss Michael Müller auch schon weiter zum nächsten Aussteller.


Neue Oberhavel-Ecke


Direkt neben der Bühne, auf der am Eröffnungsfreitag das Landespolizeiorchester die Besucher unterhält, befindet sich die Oberhavel-Ecke. Hier locken Plentz, der Spargelhof Kremmen, die Milchmanufaktur Luisenhof aus Velten und wechselnde Aussteller am Oberhavel-Stand die Besucher an. Einmal um die Ecke herum ist auch noch der Bauernhof Koch aus Großmutz zu finden. „Wir sind sehr froh, dass das so geklappt hat“, freut sich Elfi Fischer aus dem Fachbereich Umwelt und Landwirtschaft des Landkreises. „Wir können so ein gemeinsames Bild für Oberhavel abgegeben. Eigentlich gibt es nur Gewinner.“
Allzu kritisch will deshalb auch Bäcker Plentz nicht mit dem neuen Hallen-Design umgehen: „Letztendlich wird die Brandenburghalle von den Menschen geprägt, die drin sind. Da ist es egal, wie die Marktstände aussehen.“ Dementsprechend hoffe er erneut auf interessante Tage auf der Grünen Woche, auf der die Bäckerei Plentz nun schon zum zwanzigsten Mal vertreten ist. „Ich kann trotzdem immer noch etwas Neues entdecken“, so der Schwantener, der sich auch immer mal wieder die Zeit nimmt, selbst die Messe zu erkunden.
Keine Gelegenheit dafür wird wohl wieder einmal Ronald Koch haben. Mit Kuchen und Wurstwaren will er auf seinen Bauernhof mit Café in Großmutz aufmerksam machen. „Unser Ziel ist es, den Besuchern unseren Hof schmackhaft zu machen“, sagt er. Dass das zwar Spaß mache, aber auch extrem anstrengend sei, verheimlicht er nicht. „Wenn die zehn Messetage vorbei sind, bin ich platt. Dann brauch’ ich erst einmal eine Pause.“


Bienenfleißige Kremmener


Am Eröffnungstag kann von Erschöpfung aber noch nicht die Rede sein. Bienenfleißig wird auch am Stand des Spargelhof Kremmen herumgewuselt, Anja Mink und Beate Gebauer reichen Häppchen, backen Waffeln und verkaufen Marmelade. Der diesjährige Auftritt der Kremmener steht passend dazu ganz im Zeichen der Biene.
„Wir wurden zuletzt von der Initiative ‚Echt grün – Eure Landwirte’ mit der Plakette ‚Bienenfreundlicher Landwirt’ ausgezeichnet“, freut sich Mink und gibt einem Kunden ein Päckchen Blühsamen mit auf den Weg. Mit diesen soll bald ein neuer Blühstreifen auf dem Kremmener Hof entstehen. „Extra für die Bienen.“ Was den Bienen hilft, soll gleichzeitig natürlich auch dem Umsatz des Spargelhofs zugute kommen. „Natürlich erhoffen wir uns auch neue Kooperationen und neue Kundschaft“, sagt Mink.


Erstmals auf der Grünen Woche dabei ist die Milchmanufaktur Luisenhof aus Velten. Vertriebsleiter Thomas Quasdorf kann deshalb einen komplett unvoreingenommenen Blick in die Brandenburghalle werfen. „Mir gefällt die Aufteilung“, sagt er. „Es wirkt luftig.“ Die ideale Gelegenheit also, gemeinsam mit den anderen Oberhavel-Ausstellern den Landkreis zu präsentieren. „Die Grüne Woche ist natürlich für jeden Händler auch sehr aufwändig“, sagt Quasdorf. „Aber das ist positiver Stress. Am Ende profitieren wir ja auch davon.“

Quelle: Publikation Märkische Onlinezeitung Regionalausgabe Oranienburger Generalanzeiger – Oranienburg Ausgabe Nr.15 Datum Samstag, den 18. Januar 2020 Seite Nr.2 Deep-Link-Referenznummer 60165278″

Auch der Spargelhof Kremmen ist wieder auf der Grünen Woche vertreten. Bestimmt lobenswert ist es zu erwähnen, dass dort vieles für den Erhalt und den Schutz der Bienen unternommen wird. Es sollte aber berücksichtigt werden, dass der Spargelhof letztendlich ein Unternehmen ist, wie jedes andere und dem Markt unterliegt, also Geld verdienen muss. Hierfür werden ganz ander Felder bedient; der Spargelhof Kremmen ist auch auf dem politischen Parkett aktiv, immerhin ist der Geschäftsführer, Malte Voigts, auch für die CDU im Kremmener Stadtparlament vertreten. Und die Partei wird unterstützt wo es nur geht, z.B. bei der Abstimmung zur Duchführung des Musikfestivals „Restist to Exist“ im August 2019. Dieses wurde mit den Stimmen der CDU-Stadtverordneten letztendlich abgelehnt. Dafür bietet der Spargelhof Kremmen für den rechtskonservativen Flügel der CDU, der WerteUnion, öfters eine Plattform, ebenso für AfD-nahe Politiker.

Bei allem Engagement für den Umweltschutz und die Natur, also die Flora und Fauna, sollten mMn. die politischen Ambitionen nicht unerwähnt bleiben.

Ich halte sehr viel von den demokratischen Grundsätzen und von Meinungsfreiheit, sonst könnte ich mich hier auch nicht so äußern, aber wir haben gerade die 20er Jahre des 21. Jahrhunderts begonnen. Mögen diese nicht enden wie die 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts! Nur vom Zuschauen und Tolerieren werden wir dies nicht verhindern.

Euch allen viel Spaß und Erfolg auf der Grünen Woche in Berlin!