Die CDU Brandenburg im Wahlmodus?

OGA vom 21. Februar 2024 TITELSEITE ORANIENBURG

CDU will Pflichtdienst für Jugendliche einführen

Gesellschaft

Die Ausbildung soll ab dem 18 Lebensjahr in Brandenburg erfolgen. Einsätze im Katastrophenschutz sind denkbar.

Von Ulrich Thiessen, Jessica Reichhardt

Die CDU im brandenburgischen Landtag will die Gesellschaft für die Bewältigung möglicher Katastrophen fit machen und gleichzeitig etwas gegen den Personalmangel in vielen Sicherheitsbereichen und in der sozialen Versorgung tun. Es gehe darum, das Land bis 2035 entsprechend aufzustellen, heißt es in einem Papier, das am Dienstag im Landtag vorgestellt wurde.

Darin weisen die Christdemokraten auf eine Reihe von Schreckensszenarien hin, auf die Brandenburg aktuell nicht ausreichend vorbereitet sei. Das reicht von Naturkatastrophen bis hin zu Stromausfällen. In all diesen Krisensituationen, so die Analyse, fehle es an Strukturen und vor allem an ausreichend geschultem Personal.

Für solche Einsätze sollen die Jugendlichen an 45 Tagen ausgebildet werden. Der Fraktionschef Jan Redmann erläuterte, dass der Umfang in etwa dem einer Grundausbildung bei der Bundeswehr entspricht. Der Dienst an der Gesellschaft soll den Plänen zufolge zwischen dem 18. und 21. Lebensjahr erfolgen. Es geht um den Katastrophenschutz, den Brandschutz, die Bereiche der Wohlfahrt, um Sozialarbeit und das Gesundheitswesen, heißt es. Qualifizierungen sollen bis zum 35. Lebensjahr erfolgen.

Redmann räumte am Dienstag ein, dass für den verpflichtenden Dienst Bundesgesetze geändert werden müssten. Aus diesem Grund kündigte er an, mit entsprechenden Anträgen die Bundes-CDU für die Idee gewinnen zu wollen. Aussagen, ob eine Vergütung geplant sei, konnte die CDU nicht beantworten.

SPD-Fraktionschef Daniel Keller, zeigt sich am Dienstag wenig begeistert vom Vorstoß des Koalitionspartners. Das erscheine ziemlich aus der Hüfte geschossen, sagte er. Es sei auch fraglich, ob in der kurzen Zeit Kenntnisse erworben werden können, die beispielsweise Einsätze im medizinischen Bereich rechtfertigen. Für die Grünen lehnte Fraktionschef Benjamin Raschke die Idee ab. Er warf der CDU vor, nach Wahlkampfthemen zu suchen.

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Irgendwie klingt dies wie aus dem Geschichtsbuch abgeschrieben.

Oder was stellte seinerzeit der Reichsarbeitsdienst dar? Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

Die Landes-CDU wird für solche Gedankenspiele niemanden finden, der auf Bundesebene Gesetze dafür ändert. Hier sieht der geneigte Leser einmal mehr, wie diese Partei tickt und aus welchem Jahrhundert ihre Ideen kommen. Wehret den Anfängen!

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