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Kneipenfest in Oranienburg am 23.03.2024

OGA vom 06. März 2024 OBERHAVEL

Neue Locations und Bands

Musik

Das Kneipenfest feiert 2024 in Oranienburg seine 16. Auflage. Neun Bars und Restaurants beteiligen sich, darunter einige zum ersten Mal. Alle Infos zu den Orten, Bands und Bus-Verbindungen.

Von Marco Winkler

Während der Corona-Pandemie wurde aus der Kneipennacht das Kneipenfest. Drei Jahre musste die Veranstaltung pausieren, um sich 2023 zwar nicht neu zu erfinden, aber zumindest wieder aufzuerstehen. 2024 wird die 16. Auflage des Kneipenfestes gefeiert – mit neuen Akteuren und Lokalen. Alle wichtigen Informationen im Überblick.

Das Oranienburger Kneipenfest findet am Sonnabend, 23. März, statt. In insgesamt neun Locations gibt es Live-Musik zwischen 20 und 2 Uhr. Neu dabei ist erstmals das Kulturhaus Friedrich Wolf in Lehnitz sowie die Altstadtklause unter dem neuen Betreiber Adrian Wittstock. Das Sportlerheim des Oranienburger FC Eintracht – ehemals „Zum Anstoß“ – beteiligt sich ebenfalls erstmals unter neuem Namen („OranienHeimat“) und mit neuen Betreibern.

Vom Goove Eric Claptons bis zur Partyband für alle Fälle.

Ticket-Preise und Bus-Shuttle

Das Motto der Kneipen-Tour mit Live-Musik ist gleichgeblieben: „Nur einmal bezahlen – überall dabei sein!“ Die Karte kostet 15 Euro und ist ab 19 Uhr in allen teilnehmenden Lokalen erhältlich. Das Tickt gilt nicht nur für sämtliche Veranstaltungsorte, sondern auch für den extra eingerichteten Bus-Shuttle, der zwischen 20 und 2 Uhr sämtliche Lokalitäten im 15-Minuten-Takt ansteuert. Erstmals gilt wieder ein Sonderfahrplan.

Veranstalter Thomas Schmidt von der „Kneipenfestagentur“ bewirbt die Live-Performances auf seiner Seite wie folgt:

Altstadtklause, Havelstraße 16 Band: Hiatus Filler, Beschreibung: „Druckvolle Mittelaltermugge mit dem Trio Hiatus Filler, bestehend aus Bramboris, Tatzus und Motte.“

Café Sport Live, Mittelstraße 15 CATlooovSKYYY, Beschreibung: „Ein Musikerpärchen mit großer Spielfreude und der Liebe zu grooviger und tanzbarer Musik. Es wird ein Menü aus Schlagern und Titeln der Soul-, Disco- und Pop-Ära der 70er- über die 80er-Jahre bis in die heutige Zeit serviert.“

Gaststätte Weidengarten, Adolf-Mertens-Straße 13 Jürgen Gehrhardt & The TB Session Band, Beschreibung: „Die TB-Session-Band hat sich den Rock- und Bluesklassikern verschrieben und interpretiert die Songs im eigenen Stil. Es entsteht eine Mischung aus der Ruhe von J.J. Cale, aus dem Groove von Eric Clapton, aus der Gelassenheit von Joe Cocker und dem Wahnsinn der Stones.“

Kulturhaus Friedrich Wolf Lehnitz, Friedrich-Wolf-Straße 31 TOR11, Beschreibung: „Drei gestandene Männer, bei denen man das Gefühl hat, dass sie nie erwachsen werden wollen. TOR11 aus Potsdam spielt viel Deutschrock, gewürzt mit aktueller Partymusik und Oldies. Tanzen, singen und feiern sind garantiert.“

Milchbar, Bernauer Straße 62 Whiskey Milk & Water, Beschreibung: „Echte Vollblutmusiker, bei denen nicht allein die Musik, sondern auch die Leidenschaft und der Spaß zählen! Das Publikum kann sich auf eine musikalische Bandbreite von kräftigem Blues und ‚leichter Kost‘ hin zu rockigen Stücken und vielen Oldies freuen.“

OranienHeimat, André-Pican-Straße 41A

Silverlakeband, Beschreibung: „Die vier Musiker feiern mit ihrem Publikum eine tolle Rock-Show. Hier gibt es Songs von Oasis, Lindenberg, Depeche Mode, Foo Fighters und und und. Eine Band mit Wiedererkennungswert!

Oranjehus, Clara-Zetkin-Straße 31 (als Festival innerhalb des Festivals mit drei Live-Acts angedacht) Insane – Aggi & Paul, Beschreibung: „Von Rock, Pop, Schlager über NDW, mal laut, mal leise, emotional, rockig oder gefühlvoll.“ Dominic Merten, „Multi-Instrumentalist und Sänger, interpretiert mit Gitarre, Mikrofon und LoopStation eigene Songs und Coverversionen.“ Repolished, „Klassiker und aktuelle Songs in modernem, rockigem und tanzbarem Sound. Ihre eigenen Songs sind dem Alternative-Rock und Pop-Punk zuzuordnen.“

Restaurant & Pension Sonnenburg, Robert-Koch-Straße 67

Hot Cantina, Beschreibung: „Mandy am Schlagzeug, Kuddel an der Rhythmusgitarre, Armin an der Leadgitarre und Steven am Kontrabass sind Hot Cantina aus Oberhavel. Die genreübergreifenden Songs reichen von Country über Rock bis hin zu Blues und Schlager, dabei werden diese in einem ganz eigenen Stil gecovert, welcher durch den Kontrabass charakterisiert wird.“

Schweizer Haus, Brieseweg The Wilbury Clan, Beschreibung: „Zu alt für Techno – zu jung für Volksmusik? Dann sind Sie bei The Wilbury Clan genau richtig! Stellen Sie sich eine Mischung zwischen Boss Hoss, den Ärzten, Santiano und Smokie vor – gemixt mit Eigenem und Spaßrock. Kurzum: Die Partyband für alle Fälle!“

Bus-Shuttle – alle Haltestellen

2024 gibt es einen festen Fahrplan, die Bustour startet um 19.45 Uhr am Bahnhof Oranienburg

Busse fahren im 15-Minuten-Takt

Shuttle ist im Ticket-Preis inbegriffen

Die Haltestellen: Bahnhof Oranienburg (Milchbar, Café Sport Live), Chausseestraße/McDonalds (Weidengarten), Clara-Zetkin-Straße/gegenüber vom Oranjehus, Havelstraße (Altstadtklause), Robert-Koch-Straße (Sonnenburg), Friedrich-Wolf-Straße Lehnitz/Kreisverkehr (Kulturhaus), Brieseweg (Schweizer Haus), André-Pican-Straße (OranienHeimat), Bahnhof Oranienburg

 Der letzte Bus fährt um 1.15 Uhr am Bahnhof ab.

Oberhavel und seine Schulen – und wieder die Torhorst Gesamtschule aus Oranienburg

OGA vom 28. November 2023 OBERHAVEL

Torhorst-Schulleiterin schlägt Alarm

Bildung

Platzmangel und Überlastung prägen den Alltag an vielen Schulen der Region. Folge: Arbeit und Lernen am Limit. Die Kapazitäten sind auch in Oranienburg erschöpft. Nun macht eine neue Idee die Runde.

Von Stefan Zwahr

Gymnasium, Gesamtschule, Oberschule, Förderschule, Oberstufenzentrum: In Oranienburg fehlt es keineswegs an weiterführenden Schulen. Wenngleich die Auswahl da ist, sind die Plätze rar. Eine Schulleiterin schlägt Alarm, berichtet von der Arbeit am Limit – und lehnt die dauerhafte Anhebung der Zügigkeit ab. Mit ihrer Kritik ist sie nicht allein. Eine ganz neue Idee könnte Abhilfe schaffen. Über die Bildungslandschaft in der Kreisstadt und dem Landkreis Oberhavel insgesamt wird dieser Tage sehr häufig geredet. Der Schulentwicklungsplan wird fortgeschrieben.

Im Bildungsausschuss meldete sich am 20. November Manuela Brüssow zu Wort. Die Schulleiterin der Torhorst-Gesamtschule betonte, dass an ihrer Einrichtung alle Kapazitäten ausgeschöpft seien. Da auf jeder Etage ein Klassenraum fehle, wurden Kompromisslösungen geschaffen. Sogar Unterricht in der Aula und dem Konferenzraum sei schon an der Tagesordnung. Nicht nur für das Kurssystem sei das eine Herausforderung.

Irgendwann ist das Limit erreicht. Die Lösungen sind ausgereizt.

Manuela Brüssow

Schulleiterin

Ursprünglich war die Einrichtung an der Walther-Bothe-Straße als fünfzügige Schule ausgelegt worden. „Seit 2018 laufen wir sechszügig“, betont Manuela Brüssow. Im laufenden Schuljahr sind es im jüngsten Jahrgang sogar sieben Züge. Eine Interimslösung, wie es hieß. Doch Entspannung ist nicht in Sicht. Daher war sogar davon die Rede, künftig mit acht Zügen pro Jahrgang zu arbeiten. Diese Variante stehe nicht mehr zur Debatte, betonte Bildungsdezernent Holger Mittelstädt. Im Schuljahr 2024/25 werden sechs Züge gebildet. Ob das tatsächlich ein Modell für die Zukunft ist, scheint offen.

Für Manuela Brüssow ist längst das Maximum erreicht. Eine Achtzügigkeit sei „an dem Standort nicht leistbar“. Schon jetzt sind es bei Torhorst 880 Schüler und 74 Kollegen. 28 Kinder und Jugendliche pro Klasse ist der Regelsatz. „Irgendwann ist das Limit erreicht. Die Lösungen sind ausgereizt“, macht die Schulleiterin deutlich. Ziel und Aufgabe sei es, den Schülern vernünftige Bedingungen zu bieten – „und keine, die uns ins Chaos führen“. Die Lehrkräfte seien längst als Sozialarbeiter gefragt. Das zeige, „was so ein Standort mit dem Menschen macht“. Bei der Hofaufsicht seien die Kollegen jetzt schon am Rande der Erschöpfung. „Das führt an die Belastungsgrenze. Alle arbeiten engagiert, aber man muss sie schützen.“

Aus Sicht von Manuel Brüssow könne es nicht sein, dass eine Schule mehr belastet wird als andere Einrichtungen. Da kommt eine Idee aus einem Oranienburger Ortsteil sehr gelegen. Geäußert wurde sie von Katja Hoyer, der Schulleiterin der Oberschule Lehnitz. „Ihr Wunsch ist es, die Einrichtung langfristig zur Gesamtschule zu entwickeln“, berichtet Holger Mittelstädt, in Oberhavel Dezernent für Bildung, Kultur und Sport. Diesen Vorstoß, der jüngst in einem Gespräch thematisiert wurde, „habe ich sehr begrüßt“. Eine Gesamtschule sei die richtige Schulform am Standort Lehnitz. „Es ist der richtige Weg und eine Perspektive, die wir uns vorstellen können.“

Auch die Kreistagsabgeordnete Ursel Degner (Die Linke) ist angetan. Wenn es in Lehnitz sechs Gesamtschulzüge geben würde, „bräuchten wir keine riesige Torhorstschule mehr“.

Differenzierter äußert sich Nicole Walter-Mundt. Die CDU-Politikerin aus Oranienburg begrüßt die Vielfalt in der Bildungslandschaft ihrer Heimatstadt. „Ich freue mich über jede Schule. Die Konzentration ist aber langsam sehr hoch.“ Für Kinder und Jugendliche beispielsweise aus Liebenwalde würden sich die Wege dadurch nicht verkürzen. „Wenn sie dort zur Schule gehen könnten, wo sie wohnen, wären die Probleme gelöst. Wir machen aber nichts für den ländlichen Raum.“ Ein Umstand, den auch Pieter Schneider, Bürgermeister des Löwenberger Landes, massiv kritisiert.

Nicht nur Nicole Walter-Mundt stellte nach dem Bildungsausschuss zufrieden fest, dass die Kreisverwaltung ihre Pläne für die weiterführenden Schulen im Kreis grundlegend überarbeiten muss. „Die CDU-Fraktion hatte mit ihren 14 Änderungsanträgen zur Vorlage der Verwaltung Erfolg“, freute sich Katrin Gehring vor allem darüber, dass die angedachte Achtzügigkeit der Torhorst-Gesamtschule vorerst vom Tisch sei. „Torhorst kann auch langfristig mit der aktuellen Sechszügigkeit pro Jahrgang planen. Nur in absoluten Notsituationen sowie einmalig darf ein weiterer Klassenzug hinzukommen“, fasst die Faktionschefin die Ergebnisse zusammen. Deutlich sei jedoch auch geworden, „dass selbst dafür weitere Investitionen sowie eine räumliche Erweiterung am Standort notwendig sind“.

Katrin Gehring weiter: „Die Zügigkeitserhöhungen der letzten Jahre, um für alle Schülerinnen und Schüler einen Schulplatz anzubieten, waren einfache und auch schnelle Notlösungen, die jedoch im Endeffekt zu enormen Belastungen in unseren Schulen geführt haben.“ Masse statt Klasse könne nicht der Anspruch sein.

„Ein Weiter so wird es mit uns deshalb nicht geben“, unterstreicht Gehring. Die Schulen würden dorthin gehören, wo die Familien und Kinder wohnen – „und nicht auf einen zentral gelegenen Großcampus in Velten oder Lehnitz“. Die CDU unterstütze deshalb den Kreiselternrat und fordere stattdessen die Errichtung einer Gesamtschule für die Region Kremmen/Oberkrämer, „um den heutigen Ansprüchen an einer guten Bildungs- und Betreuungsqualität Rechnung tragen zu können“.

Holger Mittelstädt hingegen richtet den Blick nach Oranienburg, wo Grundschulen ohne Ende gebaut werden würden. „Diesen entwachsen in einigen Jahren Kinder, die auf eine weiterführende Schule kommen. Das macht mir Sorgen. Wir müssen die Kapazitäten erweitern und ins Handeln kommen.“

Dabei sieht Nicole Walter-Mundt den Landrat und sein Team „in der Pflicht, uns eine mehrheitsfähige Perspektive für Schulneubauten im Landkreis vorzulegen, die am Ende nicht nur die absoluten Mindeststandards erfüllen“. Die Schülerzahlen würden das schon seit Jahren hergeben. Am Beispiel der Torhorst-Gesamtschule würde sich zeigen, wie seit Jahren auf Verschleiß gefahren werde. „Das muss sich ändern. Wir haben eine Fürsorgepflicht für Schüler und Lehrer.“

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Was für ein Politikum! Weniger labern und mehr konstruktive Vorschläge sind die Forderungen der Stunde. Es muss konkret und zwar von der Politik und nicht ausschließlich von der Kreisverwaltung Lösungen für die Gesamtsituation gefunden werden. In erster Linie sollte die Forderung an Frau Nicole Walter-Mundt gehen, nicht immer nur zu fordern und bestätigende Worte für Betroffene finden, nein, auch sie kann aufzeigen, welche Lösungen ihr vorschweben und wie diese finanziert werden können!

Auch der Kreiselternbeirat kann sehr gut fordern, nur Lösungsvorschläge sind Mangelware. Natürlich liegt Oberhavel geografisch im Speckgürtel von Berlin und natürlich kommen vorallem Familien hierher und suchen entweder bezahlbaren Wohnraum oder gar bezahlbare Grundstücke. Aber bitte wer berechnet im Voraus die Zuzugsquote? Und wer gibt Auskunft darüber, wie viele Schüler kommen und für welchen Schultyp?

Es ist immer einfach einen Schuldigen zu finden und sich an diesem – hier die Kreisverwaltung – abzuarbeiten. Nur bedenkt bitte, lieber Leserschaft, nächstes Jahr sind Wahlen! Wer wird sich hier auf diesem Gebiet besonders verdient machen?

Der Schulentwicklungsplan wird fortgeschrieben, toll. Doch welche Richtung soll er nehmen? Kommen mehr Schüler, die sich zutrauen und die Voraussetzungen haben, ein Gymnasium zu besuchen, oder kommen mehr Schüler für die Gesamt- und Oberschulen, weil die Eltern Angst haben, ihre Sprößlinge wären sonst überfordert?

Komischerweise sind es nie die Politiker:innen, die die Richtung vorgeben. Es muss immer die Verwaltung sein, die personel komplett unterbesetzt ist. Wie sollen z.B fünf IT-Schulbetreuer die anstehenden Aufgaben für ca. 20/21 Schulen im Landkreis leisten können? Und es kommen weitere Schulen hinzu…

Nur zum Vergleich; in Baden-Württemberg stehen 3 Schulbetreuer pro Schule zur Verfügung! Liebe Politiker:innen, hier ist ihr Einsatz gefragt!

Meckern kann Jeder! Machen nur die Wenigsten…