Was läuft in den Köpfen der Brandenburger anders als in Deutschland?

OGA vom 19. Januar 2024 BRANDENBURG

Brandenburger stimmen eher gegen AfD-Verbot

Landtagswahl

Einer Umfrage im Auftrag von MOZ und LR zufolge wollen viele Menschen im Land, dass mit der Rechtsaußenpartei zusammengearbeitet wird.

Von Ulrich Thiessen

Wären am kommenden Wochenende in Brandenburg Landtagswahlen, könnte die AfD mit einem Stimmanteil von 28 Prozent rechnen und würde vor der CDU (18 Prozent) und der SPD (17 Prozent) klar stärkste politische Kraft im neuen Landtag. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag von Märkischer Oderzeitung (MOZ), Lausitzer Rundschau (LR) und Märkischer Allgemeiner Zeitung (MAZ) hervor. Dass die AfD nicht, wie in vorangegangenen Umfragen, über 30 Prozent einfährt, könnte damit zusammenhängen, dass die Anfang des Jahres neu gegründete Wagenknecht-Partei aus dem Stand auf 13 Prozent kommen würde.

Nachdem Anfang des Jahres ein Geheimtreffen in Potsdam mit AfD-Teilnehmern publik wurde, bei dem Pläne diskutiert wurden, Menschen mit Migrationshintergrund auszusiedeln, wird auf Bundes- und Landesebene verstärkt die Frage diskutiert, ob man die AfD als Gefahr für die demokratische Grundordnung verbieten sollte.

Eine Regierung mit der AfD? Besserverdienende können sich das eher vorstellen.

In der Umfrage erklärte fast die Hälfte der Teilnehmer (47 Prozent), dass sie ein Parteiverbotsverfahren schlecht oder eher schlecht fänden. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) sprach sich dafür aus und jeweils sieben Prozent gaben an, dass es ihnen egal sei oder sie hätten dazu keine Meinung.

Unentschiedene CDU-Anhänger

Die meiste Zustimmung für ein Verbot gab es mit 71 Prozent bei den Wählern der Grünen, gefolgt von 64 Prozent der SPD-Anhänger und 59 Prozent der Wähler der Linken. Von den Wählern der AfD kam erwartungsgemäß die geringste Zustimmung (5 Prozent) und bei den potenziellen Wählern des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) befürworteten das nur 22 Prozent. Während Brandenburgs CDU-Chef Jan Redmann ein Verbotsverfahren als zu ungewiss und zu langwierig ablehnt, sind die Anhänger seiner Partei gespalten – 41 Prozent eher dafür, 40 Prozent eher dagegen.

Bei der Frage, wie politisch mit der AfD umgegangen werden soll, sind die Brandenburger offensichtlich gespalten. 44 Prozent begrüßen es, dass die anderen Parteien nicht mit der Rechtsaußenpartei zusammenarbeiten wollen. 40 Prozent der Befragten finden es falsch oder eher falsch.

Nur knapp die Hälfte (48 Prozent) schätzt ein, dass es dem Ansehen Brandenburgs schaden würde, wenn nach der nächsten Wahl die AfD Teil der Landesregierung wäre. 24 Prozent erwarten eher eine positive Auswirkung und 18 Prozent sind der Meinung, dass es sich weder positiv noch negativ auswirken würde. Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang die soziale Stellung der Befragten. Brandenburger mit niedrigen Einkommen sehen nur zu 27 Prozent einen positiven Einfluss bei einer Regierungsbeteiligung der AfD. In der sogenannten Mittelschicht erwarten nur 22 Prozent etwas Gutes von einer mitregierenden AfD. Bei den höheren Einkommen, denjenigen, die sich selbst zur Oberschicht rechnen, erwartet dagegen ein wesentlich höherer Anteil (35 Prozent), dass sich künftige AfD-Minister positiv auf das Land auswirken würden.

Potenzial fast ausgereizt

In der Umfrage wurde auch gefragt, welche Partei man sich noch vorstellen könnte zu wählen. Daraus errechnet sich das mögliche Wählerpotenzial, das eine Partei erschließen könnte. Während die meisten Parteien nicht einmal die Hälfte der möglichen Wähler für sich gewinnen, ist die AfD der Umfrage zufolge fast an der oberen Grenze ihrer Möglichkeiten angekommen. 28 Prozent gaben an, der Partei ihre Stimme zu geben und nur 8 weitere Prozent könnten sich vorstellen, ebenfalls bei den Blauen ihr Kreuz zu machen.

Vom 8. bis 15. Januar wurden von Insa 1000 Wahlberechtigte in Brandenburg befragt. Die Fehlertoleranz wird mit plus/minus 3,1 Prozentpunkten angegeben.

————————————————————————————

Diese Frage muss man angesichts dieser Umfragewerte stellen!

Ist es das fehlende Wissen allgemein, der Geschichtsverdruss oder „nur“ die Wut auf die aktuelle Regierung?

In allen drei Fällen kann man sich Hilfe holen, wenn man will.

Es ist natürlich einfacher auf die „da Oben“ zu meckern und als Mitläufer an Demos gegen die Regierung teilzunehmen. Aber ist die politische Lage nicht etwas differenzierter zu betrachten? Seit wann sind die bösen Grünen in der Regierung und wie viele Jahre davor die CDU in Regierungsverantwortung? Was hat alles die CDU mit der SPD in den letzten Jahren auf den Weg gebracht, dessen Umsetzung nun ansteht? Aber darüber nachzudenken wäre dann doch zu viel verlangt.

Dann lieber mit den Nazis reden und diese unterstützen, ohne zu reflektieren, was damals zwischen 1933 und 1945 war.

Die Weimarer Republik – ihre Zerstrittenheit, die Unzufriedenheit der Büger, die vielen kleinen Parteien die alle mitmischen wollten… das Ergebnis ist weltweit bekannt.

Die „Wannsee-Konferenz 2.0“ zeigt sehr deutlich, was die AfD und ihre Anhänger wollen.

Wer jetzt immer noch nicht die Augen geöffnet bekommen hat, dem ist wohl nicht mehr zu helfen?

Jeder gebildete Mensch wird sich niemals mehr die dunklen Jahre zurück wünschen und steht deshalb auf, um sich gegen diese undemokratischen, rechtsradikalen und völkischen Bestrebungen zu wehren.

Mit Nazis spricht man nicht!

Kein Fuß breit!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert